Dichtung

Und nur aus Schönheit
Strömt hervor ein
Lichtes Leben, ein
Lichtes Lied, aus
Liebe sanft erspielt, gewillt.
Daß Sie, die Liebe,
Dich ganz zärtlich
Sie erhebe, und ströme
Sanft erhellt zum Licht
Und Wort erstillt.

 27.5.1992 

 

Den Tag ausklingen zu fühlen,
sich ausstrecken, gegen den nächsten Morgen
oder das Ende der Zeit,
zwischen dem Ein und Aus unseres Atems.

Sich hineinzufühlen
In sein loderndes Ende,
in das Anheben der Flügel der Nacht,
die unsere Wahrnehmung schulen,
die unser Archaisches wachsen lassen
ins Dunkle Firmament der Sterne,

wo wir uns alle, alle nahe sind,
wenn das letzte bisschen Licht verwelkt
im sanften All der Wiederkehr.

4.08.2003   22.02 Uhr

 

Wenn Tage, wie Regenschauer niederziehen,
oder sich einrollen, in lange gläserne Ströme
aus Licht oder sich aufbegehren,
gegen das gesprochene Falsche eines einzigen Tages.

Wenn ganze Städte verschwinden, ohne Vorankündigung,
Wolken, wie im Zeitraffer
Schnell wie Sternschnuppen über die Horizonte gleiten
Und nichts hinterlassen,
außer die Bläue des Himmels,
die unfasslich,
die unendlich,
die ein Schweigen.
Wenn die Blätter fallen im Frühjahr, statt im Herbst,
und es zu spät ist zum Nachdenken,
wenn eine einzige Frage ganze Bücher von Antworten
lächerlich heißen und
Ihre Besitzer eines Besseren belehren,
wie wollen wir uns ehrlich ehrlich begegnen???

24.09.2003

 

    15 Uhr

für Paul Lynch, meinen Freund (durch Selbstmord gestorben!)

Die Tage vergehen, wie gelbes Laub,
das fällt, im Sommer, zu früh.
Mit einem Gefühl von Zeit,
die nicht die meine.
Zu schnell färbt sich der Sommer
Ins Land.
Es stirbt sich so leicht,
weil alles so schwer ist,
so schwer ist und müde…

Du bist aus Licht,
verdichtet, zu Leben,
so zahllos die Farben körperlicher Hüllen,
vom Groben zum Feinen,
singend, das Licht,
in zahlloser Schattierung,
und Gold.

21.11.2002

 

Ich weiß von der Vergänglichkeit der Dinge,
die kein schneidendes Geräusch ist,
sondern ein Blassen der Farben.

Ich weiß von der Heiligkeit der Stille, die erscheint,
im Herabdunkeln unablässigen Denkens.

Eine STILLE, die ohne ein einziges Wort auskommt,
aus der MITTE und Unberührtheit unsers wärmsten Lebens:
Aus der Geborgenheit.

Ich weiß von einem Streben, das jeder kennt,
wenn der Tag sich dem Ende neigt.

Und ich weiß von der stillen Anwesenheit
Jenes stummen Gastes, der ein Kind ist
Unter uns Menschen, die wir vergaßen,
was uns ausmacht,
was uns bewegte,
hineinzukommen,
in das Leben,
dies eine, selige Zuhause unserer SELBST,
das wir zur Blüte treiben,
wie kein zweites,
weil wir JETZT sind,
JETZT, ohne Gestern, ohne Morgen…

23.11.2002

 

Es gibt einen Augenblick der Stille,
der so weit ist, dass Dein Atem
wie sich weiter Schwinge schwingt ins Weite
stille All. Heinein erwacht, allein entfacht,
aus sich geboren, Tag und Nacht,
ein Wechselspiel der Liebe.

22.8.2002

 

Hoch leise hauchet der Herbst,
hinein, in das Land, das ergiebige,
das da hin strömt, vom Sommer weit geflutet,
und dennoch müde, dem Schlafe ergeben.

Hochweise strömet das Leben ein von den
Seelen aus, hinein, in den Leib, in den warmen,
von sonnigem Schein, getragen und rein,
ganz frei, ohne Sorgen.

Ein schwingen in Ästen, ein Summen,
eben, zum Besten, ein Singen, ein Beten,
ein leises Zögern, voll Wärme, voll Liebe.
Die Neben zieh`n sanft schon dahin.

Ein Wiegen, frei sich entfaltend, in zahllosen Kreisen,
dem süßen Leben ergeben, in Weisen,
die ewig sind, von zarten Sinnen berührt,
gespürt, die Luft, die nichts mehr wiegt,
so golden die Becher taubenetzt erblüht,
ein letztes Mal, ein letztes Singen,
kein Ringen, nur ein Geben,
nur ein Wehen,
eben…

(für Sursurmel (das bin ich)) 2.07.2008

 

Du vergisst die Stille, nach der Du Dich sehnst. Deine Sehnsucht richtet sich auf äußere Dinge und heißt dann Verlangen. Du machst Dein Wohlergeben abhängig von äußerlicher Erfüllung.
Du siehst nicht, das Du hast, sondern ausschließlich was Du nicht hast. Daraus ergibt sich Dein Streben, zu werden, was Du Dir erwünschst und noch nicht bist. Du strebst aus dem Verlangen heraus. Du bist ein Mangelwesen. Dir ist Das Geheimnis verloren. Das Geheimnis in Dir. Das Du als gespürt und gelebt. Nach innen wie nach außen. Du bist in Deinem steten Strom gehemmt. Dein Fluss ist gestört. Du leistest Widerstand dem Leben und nennst das persönliche Haltung und Charakter. Du würdigst das positiv was negativ erklang, einstmals in Deiner Seele, Du verlost die Unschuld, die Reinheit, die Süße. Kein Lächeln, das Dich trägt und mir verrät: Du bist ganz wach. Kein Kind in Dir, das lieblich-sanft nur schaut und still nur ohne Worte weiß zu fühlen.

Du wartest! Aber Warten trägt nicht die Erfüllung! Woraus warten, wenn Dein Herz die Antwort „spricht“, in sanften süßen Tönen!!  Du bist kein wartendes Wesen. Du bist nicht Dein Verstand! Er! Wartet, weil er die Ziele (Ideale) selber schafft, die er zu erreichen sucht.
Siehst Du nicht, wie ewig heiter ist der Grund und engen Herzens Du dem eigenen Versprechen tief im Herzen sein Erfüllen an dem Leben raubst und nach Erfüllung schreist an äuß’ren Dingen?

29.06.1996

 

Herz, stimme Deine tiefste
Seite an!: Es ist die Zeit!!

Gewahr ich Dich, wie Du
In weiten lichten Kreisen stets
Um MEINE Mitte weilst,

und niemals zögernd mich
als Du verschwistert ewig
küsst als Deinesgleichen.

Und still als Quell
Erwacht zum Liebeslied
Aus Deiner Weite, süß und weise.

Ich höre leis Dein Zauber
Schweigend-laut in meinem Innern
Weilen und mich als Atemstill verströmt
Vor Demuth und vor Liebe neigen

O, ich weine! Ja alleine,
nicht vor Schmerz, vor Einsamkeit,
nicht vor Vergänglichkeit der Sinne.

Ich wein, weil mir bewusst,
dass ohne wach mein Herz
ich nie gelebt,

und aus mei’m Herz
erwacht die Sehnsucht mir
so stark, dass sie im Hier und Jetzt,

mir ohne Zögern webt,
ein tiefstes Sich nun Vor-mir-selber-neigen,

ja ein Schweigen!, das erwacht
mich Dankbarkeit und Leben lernt,

mit warmem Herzen
und mit Tränen, die ich weine,
sanft und still, weil ich
nun ewig leb!,
und mich am Leben eine.

1.07.1996

 

Licht, so leise strömst erstillt,
als seiner mächtig, innig eins,
herab, ins Meine, mich zu stillen,
vor Entzücken Dich zu wahren!

Leis, so mächtig leis, als Seiner
Daseinsfreude Reich zu seinem
Reiche, wacht, zu Leben! Sich
Empor, zu Lichte.

Und nie mehr abseits steht
Die Seele, sich zu schleiern,
in ein düstres Herze!
Leid von Sorge schwerem Leben,
hauchen.

 2.07.1997

 

Was ist dieses Leben?
Ich weiß nicht, was es Dir bedeutet?,
mir ist es ein Rätsel. Sie sagen uns früh die Antworten auf unsere Fragen, aber es sind nicht die meinen! Ich seh’ die Sonnenuntergänge und habe mich niemals gewöhnt an die Schönheit Ihrer Farben. Ich bin so schnell von großer Nachdenklichkeit so tief bin ich berührt von der Kraft vergangener Zeiten, Alle gelebt, alle verweht.
Nichts macht sie wieder lebendig.
Deine Liebsten kannst du nicht halten,
keine Spur bleibt Dir erhalten.
Wisse!, die Ewigkeit leuchtet Dir heim.

3.07.1997

 

Mein Leben fühl ich wie eine Blüte:
Es blüht schon dahin, noch eh` ich es wahrhaft verstehe (= genieße!).

Was verstehen wir schon?
Nicht einmal die Fragen kennen wir, die uns berühren!
Wolken sind uns so unberührbar!
Die Natur des Wassers gibt uns tiefe Rätsel.
Unser eigenes Bewusstsein ist uns verschlossen.
Wir träumen von Planeten und Sternen,
aber unsere Erde bleibt uns ein unentdecktes Eden.
Wir haben nichts wirklich verstanden.
Die Beziehungen, die wir pflegen, sind ohne Bedeutung:
Wo Zwiespalt herrscht, mehrt es den Zwiespalt.
Und alles uns wir geschaffen, ist eine Wissenschaft, die nicht wirklich das lebendige Leben versteht!!
Keine Liebe, keine Schöpfung, keine Güte.

3.07.1997

 

Alles, alles möchte ich neu schaffen,
aus mir heraus.
Die Zeit rinnt mir durch die Hände.
Ich will nicht Worte sagen, die andere pflegten
Mit wenig Empfinden: So hohl klingen
Die Phrasen, so leer sind die Gesten.
Die Zeit lächelt uns zu:
Ein Schweigen.
Sie gibt mir den Rhythmus.
Sie ist es, die bricht.
Sie ist mein Erinnern.
Sie ist mein Hoffen.
Wenn Sie schweigt,
weiten sich Räume oder Sinne.

Unsagbar entrückt, aus dem vollen Irdischen,
aus dem wogenden Firmament der Sterne,
allem Zeitlichen, allem Planetarem,
nur nicht dem Menschlichen,
das hinanreicht, an die Sphäre des inneren Friedens,
des Klanges, des Lichtes, jenseits aller Sonnen,
strahlend, nur von Innen.

18.08.2002

 

Hier, stehend, ohne Furcht,
an den heiligen Toren der Erde.
Geöffnet, um zu empfangen,
das heilige Licht, das Heilige,
wie ein Strömen.
Enthüllt, den Leib, von sanfter Geburt, von leisem Wehen.
Die Zeit steht still.
Der Atem fließt in mächt`gen Zügen.
Die Seelen zieh’n dahin.

18.08.2002

 

Durchströmend, die Kraft, die über ein tieferes Sein weiß,
Zeuge ist, am Ursprung der Schöpfung der Welt.
Wie Größeres eintritt und mächtigem Zögern
Und dunklem Walten unterliegt
Im tiefen Unverständnis und Mittelmaß
Des kleingeistigen Denkens.

23.08.2002

 

Hoch hebt sich lodernd die Flamme,
gespeist aus ätherischem Strome.
Wo Aussicht geboten dem klaren verständnisvollen Blick.
Die Weite ist unermesslich.
In den Höhen der Bäume herrscht die Ruhe, die niederströmt
in das quirlige Getriebe des Alltags.

Von hier oben, bereit,
die Flügel weit und ohne ein Zögern zu entfalten,
Tau benetzt, im Wachen der Sinne,
geschärft der pfeilschnelle Blick.
Es herrscht die liebende Fülle.
Warm fühlt sich das Herz
In der Hand pulsierend im Licht.
Der Mund bildet die Worte
Die wahr sind, im anbrechenden Tag.
Hier in der Höhe dringen die Laute,
dumpf, hinter dem Schleier des Wissens.
Alles lähmende Gefühl
ist befreit in der Klarsicht der Dinge.
Übermäßig frei und erfüllt
In strömendem Licht, aus Licht.
Leuchtendes Perlmutt, die Kostbarkeit
In Person:
Ein leuchtendes Gewand,
ein heller Schein,
ein reiner Geist,
ein Herz, befreit!
Von Düften umspielt,
von Liebeszeugnis gewoben,
ein erstes Leben wirklich frei.

22.08.2002

 

Alles liegt an der Klarheit der eigenen Person.
Der Blick, hinauf, und wirklich frei.
Ein jeder Schritt auf festem, starkem Grund.
Ein Grund der niemals wankt.
Von Rosen bestärkt,
von Tau benetzt, von süßer Quelle
warmer Kindheit, in sich ruhend.
Ein Friede strahlend rein,
erstillt die eigene Natur.

23.08.2002